New York zu verschenken von Anna Pfeffer

September 28, 2017
Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zugestellt

"New York zu verschenken" von dem Autorenduo Anna Pfeffer ist ein lockerer Chat-Roman mit 331 Seiten, der 2017 bei cbj erschienen ist. Er kostet 14.99€.

ISBN: 978-3-570-17397-8
Leseprobe: thalia.de

Die Geschichte

Anton hat alles, was sich ein 17-Jähriger wünscht: vermögende Familie, liebende Eltern und keine Geschwister. Was Anton seit Kurzem auch noch hat: eine Ex-Freundin. Olivia hat ihn grundlos nach ein paar Monaten abserviert, und das, obwohl er sie doch mit einer Reise nach New York überraschen wollte. Das Ticket ist auch schon auf ihren Namen gebucht. Kurzerhand startet der selbstsichere Sonnyboy via Instagram die Suche nach einer neuen Olivia Lindmann. Der Andrang ist mäßig, aber es meldet sich eine 16-jährige Liv, die ganz anders ist, als die Mädchen, die Anton sonst trifft …

Der erste Satz

Aufgepasst, Leute! Hier gibt es einen Urlaub der Erstklasse zu gewinnen!

Meine Meinung

Anton wurde abserviert. Und das, kurz nachdem er seiner Ex eine Reise nach New York geschenkt hatte! Weil er aber nicht alleine reisen will, sucht er kurzerhand auf Instagram nach einer neuen Olivia Lindmann, denn auf den Namen ist das Ticket gebucht. Und wie es der Zufall so will, schreibt ihn tatsächlich jemand an: Liv, die eine kleine Schwester daheim hat, deren Eltern getrennt sind und die sich einfach nicht zeigen will. Und das, obwohl Anton immer und immer wieder darauf beharrt. Doch nach einer Weile ist das Aussehen Nebensache, denn die beiden lernen sich immer näher kennen, bis ihre Bekanntschaft eine überraschende Wendung nimmt.

Anton wurde schon während der Geschichte mehrmals von Liv als oberflächlich und arrogant bezeichnet und leider muss ich ihr da zustimmen. Er hat viele grenzwertige Kommentare vom Stapel gelassen, die immer wieder auf dem Aussehen von Frauen allgemein, von dem von Liv, dem seiner neuen Freundin und dem seiner Ex herumhacken und mit der Zeit echt viel werden. Auch hat er sich null wie ein 17-jähriger Teenager verhalten (Ich hatte das Gefühl, dass die beiden viel jünger sind, als wie es im Klappentext steht). Und sein Bezug zu Geld ist wirklich sehr verschoben. Mag ja sein, dass seine Eltern relativ reich sind, aber dann mit dem Geld um sich schmeißen und seiner Freundin dieses und jenes kaufen: Wirklich? Aber er hatte auch ein paar positive Seiten an sich. Zum Schluss des Romanes, als er dann wirklich interessiert an Liv ist und nicht nur daran, wie sie aussieht, wird er ihr gegenüber sehr süß und aufmerksam und sein Humor hatte auch öfter etwas, dass mir sehr gefallen hat.

Liv war von Anfang an die Bodenständigere der beiden, weshalb sie mir sympathischer war, als Anton. Doch auch sie war genauso, wie Anton sie immer beschrieben hatte: sehr voreingenommen. Sie hat Anton oftmals nicht die Chance gelassen, mit ihr zu schreiben, denn oft war sie einfach eingeschnappt und hat ihn ignoriert. Sie hat ihn von Anfang an in eine Schublade gesteckt und er hatte es schwer, dort wieder rauszukommen. Und das hat mich mit der Zeit auch sehr genervt. Sie fand ich außerdem sehr zurückhaltend während dem ganzen Chat.

Und da wären wir auch schon bei einer Sache, die in dem Buch anders war: Chat. Das ganze Buch ist ein WhatsApp Chat Verlauf und dieser wird nicht ein einziges Mal unterbrochen. Mir persönlich hat diese Art von Geschichte gefallen, auch wenn ich am Anfang eher skeptisch war. Man ist gut mitgekommen, von wem jetzt welche Nachricht war und außerdem war es sehr flüssig zu lesen. Was allerdings nicht so toll war, war die fehlende Tiefe in der Geschichte. In einem Chat kann man einfach nicht wirklich tiefsinnig werden (und wenn doch, über Sprachnachrichten, zumindest ist es bei mir so :D) und jedesmal, wenn es anfing tiefer zu werden, hat einer von den beiden einen witzigen Spruch geschrieben und das wars. Im echten Gespräch ist das normalerweise nicht so.

Die Entwicklung der Geschichte war zudem etwas langweilig, da die meiste Zeit über die selben Sachen geschrieben wurde und sich nie etwas neues aufgetan hat. Es ging so gesehen mehr um die Charaktere, als um die Geschichte und nachdem die Charaktere jetzt nicht so wahnsinnig toll waren, kann man zusammengefasst sagen, dass der Roman für zwischendurch auf jeden Fall super ist, man aber auf keinen Fall mehr erwarten sollte, denn dann wird man nur von etwas flachen Protagonisten und einem nicht ganz so spannenden Verlauf enttäuscht.

Deshalb gebe ich "New York zu verschenken" 2.5 Punkte!
Habt ihr bereits ein Buch des Autorenduos Anna Pfeffer gelesen?

Bis bald,

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